Foto 0157
Pfarrerin Charlotte Hoffmann und Konfirmandin Emely Nonnenmacher erläutern Oberbürgermeister Thomas Deuschle das Bild „Heilungswunder“ mit einem Baum im Zentrum, der Schadstoffe in Sauerstoff verwandelt wie Jesu, der den Schmerz aufnimmt und ihn heilt.
Foto: Kurt Klumpp
Im Atrium des Waghäuseler Rathauses fallen seit wenigen Tagen fünf großflächige Bilder auf. Von der Ferne wirken sie wie moderne Kunst. Beim näheren Betrachten erkennt man sinngebende Details. Bei der Interpretation geben die bereitliegenden Begleitblätter Hilfestellung. Jedes Bild hat seine Geschichte, wobei die Idee gemeinsam beim diesjährigen Konfirmanden-Unterricht der Evangelischen Kirchengemeinde entwickelt wurde, wie Pfarrerin Charlotte Hoffmann bei der Ausstellungseröffnung verraten hat. Die beeindruckenden Bilder werden noch bis Ende der Sommerferien im Atrium zu bewundern sein. Waghäusels Oberbürgermeister Thomas Deuschle, dessen Tochter selbst unter den Konfirmandinnen war, zeigte sich von der Präsentation der Bilder im Rathaus angetan. „Wir wollen unsere Verwaltungszentrale auch zu einem kommunikativen Ort der Begegnung machen“, sagte der Rathauschef und sieht hierfür durch Ausstellungen gute Möglichkeiten. „Schon heute sind weitere Projekte in Planung“, blickte er voraus.
„Unter dem Motto `Glaube gibt Gestalt` haben sich die 13- und 14-jährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden auf kreative Weise mit dem Leben Jesu, seiner Botschaft und mit biblischen Inhalten auseinandergesetzt. Ausgewählt wurden fünf Themen, die es in Kleingruppen inhaltlich zu bearbeiten und gestalterisch auf die Leinwand zu bringen galt. Der anfängliche Optimismus wich bald intensiverem Nachdenken, wobei sich die künstlerische Umsetzung zu einem sechsmonatigen Dauerprojekt entwickelte. Die Ergebnisse können sich heute sehen lassen.
Für Emely Nonnenmacher war die Umsetzung christlicher Themen in Farbe und Formen eine wertvolle Erfahrung. Vor allem auch, weil es den Teamgeist gestärkt hat und bei der bildlichen Gestaltung selbst über kleinste Details intensiv diskutiert wurde, wie sie in Vertretung der Konfirmierten zu verstehen gab. Dankbar waren sie dabei um die Unterstützung der Teamleiter aus der Gruppe „Connection“. Hier leisten bereits konfirmierte Jugendliche wertvolle kirchliche Arbeit und dienen als Vorbilder für die Kinder- und Jugendgruppen der evangelischen Kirchengemeinde Waghäusel. Für Emely Nonnenmacher steht fest, dass sie künftig auch ein Teil der Connection-Gruppe sein wird.
Bei der Gestaltung der aussagekräftigen Bilder wurden teils Alltagsmaterialien verwendet. Bei „Jesu Weg ans Kreuz“ wurden aus grün gefärbter Spachtelmasse Palmzweige, symbolisieren Streichhölzer Jesu und seine zwölf Jünger beim letzten Abendmahl, während dem schwierigem Weg nach Golgatha Sand beigemischt wurde. Eingedrückte Reißzwecke weisen auf die Brutalität hin und symbolisieren die Dornenkrone und die Nägel, mit denen die Hände und Füße von Jesu durchbohrt wurden. Die drei Kreuze am Hinrichtungsort sind aus Eis-Stäbchen gestaltet. Auch die ausgelegten Erklär-Texte wurden von den Jugendlichen selbst formuliert und sind Zeugnis intensiver Diskussionen sowie dem Ringen um die richtigen Worte.
Nach dem Ende der Ausstellung können die Bilder käuflich erworben werden, wobei sich die 30 Konfirmandinnen und Konfirmanden gemeinsam dazu entschlossen haben, dass der Erlös an die Fachberatungsstelle „Wildwasser Karlsruhe“ gespendet wird, die sich für Missbrauchsopfer einsetzt. Bei Interesse am Erwerb eines Bildes kann Pfarrerin Charlotte Hoffmann unter der Telefon-Nummer 07254-1576 im Pfarramt der Evangelischen Kirchengemeinde Waghäusel kontaktiert werden.
Kurt Klumpp